Adeii Eechii Cliffs

 

May 2013 - Adeii Eechii Cliffs revisited

 

 

Bisher war ich zweimal bei den Adeii Eechii Cliffs, aber beide Male in derselben Gegend. Meinen ersten Besuch dort im September 2010 habe ich in einem früheren Bericht beschrieben. Beim zweiten Besuch im März 2012, über den ich in meinem Reise & Foto Blog kurz berichtete, suchte ich nach einigen weiteren interessanten Sandsteinformationen, aber ohne Erfolg - ich suchte im falschen Gebiet.

 

Nach diesen 2 Besuchen bei den Adeii Eechii Cliffs, wollte ich dieses Mal ein etwas entfernteres Gebiet aufsuchen, nachdem ich einen Hinweis erhalten hatte, dass es dort die gesuchten Felsformationen geben sollte, von denen zwar Fotos veröffentlicht wurden, deren Lage aber wieder einmal geheim gehalten wurde. Der Hinweisgeber legt sicher keinen Wert darauf genannt zu werden, weshalb ich darauf auch verzichte.

 

 

Vorbereitung

 

Ich hatte mir vorher schon überlegt, dass ich einfach auf meiner früheren Route weiter nach Südosten fahren müsste, unter den Trasse der Hochspannungsmasten hindurch, bis zu dem genannten Gebiet, das etwa 2 Meilen nach den Hochspannungsleitungen wäre. Der Hinweisgeber hatte zwar eine total andere Route vorgeschlagen, die er bei seinem Besuch des Gebiets auch gefahren war, und wo man aus der entgegengesetzten Richtung käme.

 

Da mir aber meine frühere Route bis nahe zu den Hochspannungsleitungen schon vertraut war, wollte ich bei dieser Anfahrt bleiben. Schon bei der Vorbereitung der Route konnte ich zwar auf Google Earth erkennen, dass die vor und nach den Hochspannungsleitungen gut zu erkennende  Piste im Bereich der Trasse kaum auszumachen war. Das deutete darauf hin, dass die Piste dort über felsiges Gelände führt und wohl etwas rauer sein würde. Man wird sehen.

 

 

Fahrt in das neu zu erkundende Gebiet

 

Im Mai 2013 war ich in der Gegend und hatte mit einem Jeep Patriot einen ganz brauchbaren Wagen für die geplante Tour. Wieder einmal fuhr ich zum Visitor Center der Navajos in Cameron, um mir ein Permit für meine Tour zu holen, auch weil ich im Backcountry übernachten wollte. Und wieder einmal wusste der Navajo nicht, wo ich eigentlich hin wollte. Er blätterte etwas verlegen in einem Ordner, in dem die wenigen Ziele mit kurzer Beschreibung aufgeführt waren, für die es Permits geben würde. Er entschuldigte sich, dass er erst seit ein paar Tagen seinen Job machen würde, und überließ es mir, das Formblatt für die Permits auszufüllen. Ich bezahlte meine 15 US$, und er verabschiedete mich mit Handschlag.

 

Unweit des Cameron Trading Post beginnt die Piste, die ich von früher schon gut kannte, und ich fuhr flott auf der ebenen und einfachen Piste dahin. Etwa nach einer halben Stunde passierte ich einen Hoodoo, wo ich mal meinen Wagen geparkt hatte – der mir bisher letzte bekannte Ort auf dieser Piste. Kurz danach bestätigte sich, was Google Earth schon erahnen ließ, die Piste wurde rauer, und das vorher ebene Gelände wurde hügelig. Unter den Hochspannungsmasten war es nicht immer einfach auf dem abwechselnd felsigen, dann wieder sandigen Gelände, die Piste zu erkennen. Einige Male hielt ich an, um mich erst zu orientieren, bevor ich mich für die Richtung entschied. Nur im Schritttempo kam ich vorwärts, denn auf dem felsigen Untergrund mit scharfen Kanten galt meine größte Sorge den Reifen. Eine Reifenpanne in dieser einsamen Gegend könnte ich nicht gebrauchen. Aber nach einer halben Meile im Kriechtempo durch felsig, hügeliges Gebiet, wurde das Gelände wieder eben, und die Piste war wieder deutlich zu erkennen. Nun war ich auch bald am Ziel, wo ich meinen Wagen abstellen sollte.

 

Als ich auf einem Hügel neben der Piste ein Steinmännchen sah, also ein paar von Menschenhand übereinander gestellte Steine, war mir klar, dass ich am Ziel sein müsste. Auch einige von der Piste abweichende Spuren, die östlich ins Gelände führten, bestätigten meine Annahme, dass hier schon vor mir andere Leute ihre Wagen abgestellt hatten. Ich parkte meinen Wagen in einer kleinen Mulde, denn ich wollte nicht, dass der Wagen von der Piste aus zu sehen war.

 

Auf der mit DeLorme Topo USA 7.0 erzeugten Karte ist die Anfahrt dargestellt. Man kann sich den Track (.gpx) auch runterladen.

 

 

 

Weiter geht’s zu Fuß

 

In etwa 2 Meilen Entfernung konnte ich zwei Gebiete mit diesem rötlichen mit weißen Streifen durchzogenen Sandstein erkennen. Also nahm ich Stativ, Fotorucksack, GPS und eine Flasche Wasser und marschierte Richtung rötlicher Sandstein. Es ging zwar etwas auf und ab durch Badlands, aber der Weg war nicht sonderlich anstrengend, abgesehen von den immer noch knapp 30 Grad Celsius, die es jetzt am späten Nachmittag noch hatte.

 

Ich hatte auf die nördlichere Sandsteingruppe zugehalten, und als ich den letzten Hügel umgangen hatte, stand ich schon fast davor. Oben auf dem Sandsteingebiet waren deutlich zwei rot-weiße Hoodoos zu erkennen, die meistens als die „Crazy Ducks“ bezeichnet werden – ich war also richtig hier. Ich kletterte zu den Ducks hinauf und nutzte gleich das warme Nachmittagslicht, um die beiden Ducks ausführlich zu fotografieren.

 

 

 

 

Aber lange war nicht mehr bis zum Sonnenuntergang, also machte ich mich auf die Suche nach dem  „Eye of the Needle“, einer weiteren auffälligen Sandsteinformation, die ich hier vermutete. Aber die Umrundung dieses Gebiets brachte das Nadelöhr nicht zum Vorschein, also stieg ich wieder nach oben, um einen besseren Überblick zu bekommen. Ich war mir ziemlich sicher hier richtig zu sein, denn bei Google Earth war ein verräterischer Schatten zu sehen - aber es gab kein „Eye of the Needle“. Kein Wunder, denn ich hätte noch einmal die GPS-Koordinaten checken sollen, dann hätte ich gemerkt, dass ich noch ein Stück entfernt war.

 

 

Mein Blick ging rüber zu dem anderen, südlicheren Sandsteingebiet, und ja, dort konnte ich mit bloßem Auge das Nadelöhr erkennen. Es muss ziemlich groß sein, denn es war sicher eine halbe Meile entfernt. Zehn Minuten später stand ich zu Füssen des gewaltigen Nadelöhrs, das bestimmt 20 – 30 m hoch ist. Nachdem ich mich hier auch fotografisch ausgetobt hatte, war die Sonne schon fast am Untergehen.

 

 

 

 

Auf der mit DeLorme Topo USA 7.0 erzeugten Karte sind die Kurzwanderungen dargestellt. Man kann sich den Track (.gpx) auch runterladen, aber sinnvoller wäre es vielleicht, in der Gegend selbstständig auf die Suche zu gehen.

 

 

Es war keine Zeit mehr, die Gegend weiter zu erkunden, aber fürs Erste war ich mit meinen Erkundungen zufrieden. Da der wolkenlose Himmel keinen dramatischen Sonnenuntergang versprach, nutze ich das letzte Tageslicht, um noch ein Stück zurück Richtung Auto zu gehen. Dort angekommen richtete ich meinen Wagen noch zum Schlafen her, dann wurde es dunkel.

 

Am nächsten Morgen hatte ich den Sonnenaufgang verschlafen, der vielleicht für Eye of the Needle das bessere Licht gebracht hätte. Aber egal, die Adeii Eechii Cliffs haben sicherlich noch einige andere interessante Sandsteingebilde zu bieten – ich werde wieder kommen.

 

 

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